Foto von Thomas Lehr: Peter-Andreas Hassiepen
Thomas Lehr, Autor des Romans Schlafende Sonne, und die Astrophysikerin Sibylle Anderl suchen im Gespräch nach der Verbindung zwischen dem Universum und der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Moderiert wird der Abend von Thomas Geiger, Literarisches Colloquium Berlin.
Thomas Lehr ist ein Schriftsteller mit universellem Anspruch. Im Mittelpunkt von seiner bildungsgeladenen Dreiecksgeschichte in Schlafende Sonne stehen die in der DDR aufgewachsene Künstlerin Milena Sonntag, ihr Ehemann der Astrophysiker Jonas, sowie ihr Ex-Liebhaber. Alle drei treffen an einem einzigen Tag, an dem der Roman spielt, zusammen. Mittels Rückkopplungen spannt Lehr in großen weiten Bögen sein Buch über das ganze Jahrhundert hinweg, so wird es zum Künstler-, Epochen- und Wissenschaftsroman in einem.
Thomas Lehr, 1957 in Speyer geboren, wurde 1999 weithin bekannt mit seinem Roman Nabokovs Katze. Er wurde für sein Werk mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Joseph Breitbach-Preis 2015. Schlafende Sonne stand 2017 auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis.
Woher wissen wir eigentlich, dass das All zu 26 Prozent aus dunkler Materie besteht und das Schwarze Loch im Zentrum der Galaxie M87 so viel wiegt wie 6,6 Milliarden Sonnen? In ihrem Buch Das Universum und ich. Die Philosophie der Astrophysik (2017) zeigt die Philosophin und Astrophysikerin Sibylle Anderl, wie es möglich ist, den Kosmos allein mithilfe von Beobachtungen und Modellen zu vermessen.
Sibylle Anderl, Jahrgang 1981, forscht aktuell als Gastwissenschaftlerin zu den Themen Sternenentstehung und Astrochemie am Institut de Planétologie et d’Astrophysique de Grenoble. Seit 2017 ist sie Redakteurin bei der FAZ.
Das Universum, die Astrophysik und das 20. Jahrhundert. Ein Gespräch mit Sibylle Anderl und Thomas Lehr | Deutsches Hygiene-Museum, Großer Saal | 8. November | Donnerstag | 19 Uhr | Eintritt: 10 Euro / ermäßigt 6 Euro | Karten im Vorverkauf